Das Projekt „Digitale Kommunikation für Menschen in Wohnstätten mit schwerer geistiger Behinderung und Spracheinschränkungen“ wird gefördert durch die Stiftung Wohlfahrtspflege NRW.

Ich-Buch

 

Das Ich-Buch ist ein A5-Ringbuch, welches auf der Vorderseite und dem Ordnerrücken mit dem Foto und dem Namen der/des Projektteilnehmenden versehen ist. Außerdem wird ggf. das Thema des Ich-Buches in Form von Bildern oder Worten verdeutlicht. Im Inneren sind laminierte Fotos mit erläuternden Texten eingeheftet. Neben den gedruckten Texten befindet sich auf jeder Seite auch ein Aufkleber, mit dem der Text über einen „sprechenden Stift“ abgespielt werden kann.

Das Ich-Buch ermöglicht es den Projektteilnehmenden, biografische Erlebnisse zu dokumentieren. Generell ist die Themenwahl für die Ich-Bücher sehr variabel und von Klient*in zu Klient*in höchst unterschiedlich. Langfristig sollen für alle Klient*innen mehrere dieser Bücher zu verschiedenen Themen angefertigt werden, um unterschiedliche Aspekte des Lebens thematisch sortiert darstellen und anderen Menschen zeigen zu können.

Darüber hinaus dient dieses Ich-Buch auch als Projektdokumentation. Zu jedem Projekttreffen und zu jedem neuen Arbeitsschritt wird ein Foto gemacht. Dieses wird gemeinsam ausgedruckt, ausgeschnitten, laminiert und mit dem Any-Book-Stift und einem Sticker (meistens) durch die Projektmitarbeitenden besprochen. So können die Teilnehmenden auch Außenstehenden vom Projekt berichten. Sie selbst haben eine greifbare Erinnerung an ihr Projekt und können sich das Erlebte immer wieder anschauen, aber auch anhören.

 

 

Das Ich-Buch dient als Motivator für das gesamte Projekt. Die Teilnehmenden sollen sich als selbstwirksam erleben. Sie können aktiv etwas gestalten, werden in den Entstehungsprozess einbezogen: Sie machen Fotos, suchen das beste Foto aus, drucken das Foto gemeinsam mit den Projektmitarbeitern oder Bezugsbetreuer*innen aus, legen es in die Laminierfolie und legen es in das Laminiergerät. Sie versehen das Bild anschließend noch mit einem erläuternden (geschriebenen oder gesprochenen) Text.

Das Ich-Buch dient Menschen mit Spracheinschränkungen als Möglichkeit mit ihrer Umwelt in Kontakt zu treten, Gespräche anzufangen und Themen vorzugeben. Sie erhalten die Chance, ein Gespräch durch das Zeigen der Bilder und das Abhören der dazugehörigen Aufnahmen aktiv gestalten zu können. Die Teilnehmenden können sich so als aktive Gestalter*innen ihrer eigenen Umwelt erleben.

Das Ich-Buch dient andererseits auch dazu, Erinnerungen wachzuhalten: eine Geschichte erzählen, von Ereignissen berichten und sich an Dinge erinnern wird möglich. Das Ich-Buch kann daher auch im Rahmen der Biografie-Arbeit eingesetzt werden. Insbesondere für die Projektteilnehmenden mit einer beginnenden Demenz ergibt sich hier die Möglichkeit, mit fortschreitendem Sprachverlust die eigenen gesprochenen Worte zu bewahren.

 

 

Folgende technische Ausstattung und sonstige Materialien sind zur Realisierung von Ich-Büchern erforderlich:

  • Tablet (oder Smartphone), mit dem ein Foto gemacht werden kann
  • Drucker, der mit dem Tablet verbunden und gut zu erreichen ist
  • DIN A5-Ordner
  • DIN A5-Laminierfolie
  • Hochglanzfotopapier
  • Anybook-Stift und zugehörige Sticker
  • Locher

 

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